Was ist wohl neben der Quantenmechanik eine ähnlich anspruchsvolle Disziplin? Richtig, der Groove. Man beherrscht ihn – oder halt nicht. Ralf Gustke hat ihn sich draufgeschafft. Dank unbändiger Spielfreude und purem Lernwillen. Jetzt zählt er zu den besten Schlagzeugern Deutschlands.

Wem die Stunde schlägt: Mit 10 Jahren schleppt ihn sein Bruder zu der Probe eines Spielmannzugs. Ralf Gustke fängt an die kleine Trommel zu spielen – und ist sofort angetan. Er klöppelt zuhause auf Dosen und Waschpulververpackungen herum und experimentiert mit eigenen Schlagzeugsets. Sehr zur Freude der Nachbarschaft finden fortan weitere Gegenstände Einzug in Gustkes große Welt des Trommelns.
Als 13-Jähriger bekommt er sein erstes Drum Set. Er nimmt Unterricht, verschlingt Bücher, bringt sich als Autodidakt viele Kniffe bei und spielt zum Sound des US-amerikanischen Radiosenders AFN, der eine Fülle von R&B, Rock, Funk, Jazz und Soul über den Äther schickt.
1986 nimmt er an einem Newcomer-Wettbewerb teil – und kommt gleich aufs Treppchen. „Eins kommt zum anderen“, erzählt Ralf Gustke. „Man macht bei einer Session mit. Leute empfehlen dich und sagen: Spiel doch bei uns!“ Und Gustke spielt, was der Drumstick hält.

Wohl nur wenige Schlagzeugerinnen und Drummer im deutschsprachigen Raum haben so viel Studioerfahrung wie Ralf Gustke. Seit 1988 hat er weit über 100 Studiosessions hingelegt. Er etabliert sich weiter, wird ständig angefragt. So arbeitet er über die Jahre hinweg mit musikalischen Größen wie Schiller, De Phazz, Gianna Nannini, Chaka Kahn und natürlich mit den Söhnen Mannheims zusammen.
Von 1999 bis 2013 gibt er als Schlagzeuger bei den Söhnen Mannheims den Takt vor. Auf den Alben ZION, NOIZ, IZ ON und Barrikaden von Eden prägt er den Sound der Band maßgeblich mit. Nach einer Bühnenpause ist er im Jahr 2015 wieder als Sohn Mannheims am Start und sitzt mit einer sagenhafter Leichtigkeit und Wendigkeit am Schlagzeug. Federnd, melodisch und immer auf dem Punkt, um erneut das Geheimnis des Groove zu ergründen – und andere daran teilhaben zu haben lassen.

Im gemeinsamen Workshop mit Drummer Ralf Gustke geht um das Entwickeln von eingängigen Grooves und Basslines für Odd Meter, speziell auch Quintolen und Septolen-beats. Die Beiden werden Ideen, Beats und Basslines aus typischen 4/4 Flavours nehmen und diese in neue Groove-Kontexte übertragen. Z.B. Old-School-Funk, Jaco-Licks, Soul Grooves und Reggae Basslines in neuem Odd-Meter-Kontext.

Share